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Victor Kleins letzte Hochrechnungen

Im Nachhinein Hans Vontobel

Matthias Ohler am 05.01.2016

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«Die Trennung von Liebgewonnenem ist vielleicht schmerzhaft. Doch der Verzicht auf Anpassungen, auf das Anstossen neuer Ideen, auf den Willen, sich immer wieder neu zu erfinden, ist der sichere Weg in den Niedergang.»

Das soll laut XingNews der am Sonntag im Alter von 99 Jahren verstorbene Schweizer Bankier Hans Vontobel in seinem letzten Essay notiert haben. Als wider Willen häuslich im Leitungswasser abgesoffener kann ich dem zustimmen.

«Es braucht Glück, damit sich die meisten Entscheide − wenn auch längst nicht alle − im Nachhinein als richtig erweisen

Auch das ist zustimmungsfähig - vor allem mit Betonung auf das Nachhinein, dessen Berücksichtigung den seit Jahren dauernd massenweise publizierten und dementsprechend populären, aber so schwächlichen instrumentellen Weisheitsverständnissen vollkommen abgeht.

Alles "Es war" umzuschaffen in ein "so wollte ich es" war eine Losung Nietzsches in "Also sprach Zarathustra". Darin könnte der Keim einer Übertreibung des Nachhinein liegen. Diese Perspektive aber zumindest zeitweise einnehmen zu können und zu schauen, was sich dann wahrnehmen lässt, ist mir sogar im abgesoffenen Haus heilsam.

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